Über zwanzig Frauen versammelten sich auf dem Bahnhof Degersheim für die diesjährige Turnfahrt. Das Ziel war noch unbekannt, los ging es aber mit dem Zug Richtung Wattwil. Bereits am Morgen stand die Sonne hoch am Himmel und entsprechend hohe Temperaturen waren vorausgesagt worden. In Uznach hiess es dann umsteigen Richtung Linthal und dort wartete das Postauto, welches uns auf den Urner Boden brachte. Empfangen wurden wir von unserer Gastgeberin für dieses Wochenende und der Degersheimer Fahne. Nach einem Kaffee und Gipfeli und versorgt mit einem Flasche Wasser, ging es dann mit dem Postauto auf den Klausenpass. Ab hier hiess es marschieren. Ziemlich steil war der Beginn der Wanderung und liess die Schweisstropfen perlen, aber der Wind kühlte angenehm ab. Nach einer guten Stunde kam der Gletschersee in Sicht und der Sandstrand lud zum Baden, das kalte Wasser eher weniger. Ein paar Turnerinnen trauten sich aber dennoch ein paar Züge zu schwimmen. Nach dem Mittagessen gab es dem Motto entsprechend Wassermelonen zum Dessert. Zum Abschluss der Mittagspause musste eine Gruppenaufgabe gemeistert werden: Wer baut den höchsten Steinturm? Mit sehr knappem Resultat wurde sie von allen Gruppen gelöst.
Gestärkt wanderten die Frauen weiter auf dem Höhenweg mit fantastischer Rundsicht auf die Bergketten und ins Tal. Anfangs führte der Weg bis zum Gämsfairenhüttli durch öde Steinwüste bis es später wieder grüner wurde. Nach einer kurzen Einkehr ging es bergab, zuerst auf der alten Klausenpassstrasse und dann dem Fätschbach entlang zur Unterkunft auf dem Urner Boden. Ein feiner Apéro entschädigte für die Anstrengung und wer wollte nahm noch ein kühles Bad in der Fätsch bevor es zum Nachtessen ging.
Am andern Morgen trommelten Regentropfen auf das Dach und nach einem ausgiebigen Zmorge machten wir uns im Regen auf zur Postautohaltestelle – Wasser von oben. Die Fahrt nach Linthal verlief kurzweilig, der Buschauffeur erzählte uns Interessantes und kleine Anekdoten aus der Gegend. Von dort ging es weiter mit dem Taxiservice zum Pumpspeicherkraftwerk Linth-Limmern. Vom Eingang ging es mit einer Standseilbahn hoch in die Stollen des Kraftwerkes. Die beiden Führer erklärten uns ausführlich wie hier der Strom erzeugt wird. Das Wasser wird aus dem Limmernsee in den 630m höher gelegenen Muttsee gepumpt um es bei Bedarf wieder zur Stromproduktion zu nutzen. Eindrücklich waren die Maschinen und Trafokavernen und in den Verbindungsstollen hätten wir uns allein schnell verlaufen. Nach dieser Führung genossen wir ein feines Mittagessen. Anschliessend wanderten wir dem Fluss entlang zurück nach Linthal. Auch die Wolken hatten sich in der Zwischenzeit verzogen und sogar die Sonne zeigte sich am Nachmittag wieder. Mit dem Zug ging es dann zurück nach Degersheim.
Text von Monika Schönenberger